Anonym schrieb am 26.03.2015

Unprofessionell, Diskretion nicht gewahrt

Unprofessionell, Diskretion nicht gewahrt Die Praxis ist extrem ungünstig aufgeteilt, so kann man im Wartezimmer, das nur 4-5 m vom Therapiezimmer von Herrn Große entfernt ist, dem Gespräch fast Wort für Wort folgen. Als ich dann eines Tages im Wartezimmer saß, in dem außer mir niemand anwesend war, wurde ich angerufen. Ich nahm das Telefonat an und führte ein kurzes Gespräch. Die Therapiestunde des Patienten vor mir war beendet und er/sie verließ die Praxis. Kurz danach stand Herr Große wutentbrannt vor mir, offensichtlich wurde im Therapiezimmer bei geschlossener Tür gehört, dass ich telefoniere. Ab hier möchte ich darauf hinweisen, dass das Gespräch seinerseits von dreimal so viel dB geprägt war, wie nötig. Er eröffnete das Gespräch professionell damit, ob ich denn "bescheuert" sei. Niemanden würde interessieren, was ich mit wem am Telefon berede, ob ich denn immer machen würde, was ich möchte. In jeder ärztlichen Praxis und im Krankenhaus sei Handyverbort, während dieser Worte hämmerte er gegen das winzige Schild, dass an der Garderobe hing. Ich sagte, dass mir das in der Tat nicht bewusst war, wofür ich mich entschuldigte und betonte, dass sicher keine böse Absicht dahinter steckte und es nicht wieder vorkommen würde. Er winkte ab, ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen und ging mit den Worten "So was geht mir verdammt nochmal richtig auf den Sack." aus dem Blickfeld. Nach kurzer Überlegung, machte ich mich daran zu gehen. "Sehr gut, Herr... wählen sie den leichtesten Weg, wie Sie es immer tun." Er ging also wirklich so tief und nutzte Informationen aus unseren Therapiestunden über mich, um mir am Ende noch eins reinzudrücken. Bemerkenswert. Offensichtlich war er in eine extrem peinliche Situation geraten, als dem Patienten vor mir die gleiche Einsicht bezüglich der architektonischen Aufteilung bewusst wurde. Ein Ort der Anonymität und des Vertrauens sieht anders aus. Problemlösung sollte meiner Ansicht nach, bei einem ausgebildeten Psychotherapeuten anders gehandhabt werden.